Flickr/Nick Savchenko with screenshot from RIA Novosti added. The RIA Novosti headline says: “Ukrainian Embassy Outraged After Daily Mail Calls Crimea Russian”

Von EU vs Disinfo – Übersetzung: StopFakeDE

Die ersten Wochen eines neuen Jahres sind in Russland normalerweise langsam und recht faul. Mit sieben Feiertagen in den ersten beiden Januarwochen kann man nicht erwarten, dass die russischen Medienunternehmen besonders produktiv sind.

Wenn es sich jedoch um ein bestimmtes Thema geht, nehmen sich die staatlich kontrollierten russischen Medien selten Zeit, sich zu entspannen: die Krim. Eine Suche auf der Website der staatlich kontrollierten Nachrichtenagentur RIA Novosti zeigt ein deutliches Bild: Im Laufe der ersten 22 Tage des Jahres 2020 enthielten 244 Nachrichten das Wort Krim.

Was ist es eigentlich für eine Geschichte, die die RIA Novosti ihrem Publikum so gerne über die ukrainische Halbinsel erzählen möchte? Die Schlagzeilen geben einen guten Hinweis: Zunächst einmal besteht ein dringender Bedarf an internationaler Anerkennung: „Daily Mail erkennt die Krim als Teil Russlands an“; „Britisches Magazin nennt Krim russisch, Ukraine unglücklich“; „Krim fordert die Vereinigten Staaten auf, die Mythen über die Halbinsel nicht zu vervielfältigen“; „Krim-Präsident drängt die Ukraine, ‚aus der primitiven Russophia aufzuwachen'“.

RIA Novosti hält es auch für wichtig, die Krim-Wirtschaft und die Versuche, die Krim in Russland zu integrieren, als erfolgreich darzustellen: „Mehr Züge sollen die Brücke zur Krim überqueren“; „Die Krim berichtet über das Wachstum des Tourismus in den Neujahrsferien“; „Putin spricht über die touristische Erschließung des Potentials der Krim und Sewastopol“; „Wachstum des Touristenstroms aus der Ukraine spricht von der Anerkennung der Krim als russisch“.

Im Jahr 2019 wurden auf der Website der RIA Novosti fast 8.000 Nachrichten mit dem Wort Krim veröffentlicht. Im Jahr 2014 – dem Jahr der illegalen Annektierung – waren es sogar 13.000.


„Regelmäßige Flüge werden zwischen der Krim und Armenien gestartet“, erklärte die RIA Novosti ihren Lesern am 10. Januar. Aber das war nicht ganz korrekt.

Wiederholung macht nicht einen Unterschied

Wenn jemand monoton auf ein und dasselbe Thema zurückkommt, ist das normalerweise ein Zeichen dafür, dass er oder sie versucht, eine Art von Frustration zu überwinden, und dass mit der Frage etwas Unerledigtes verbunden ist.

RIA Novosti schreibt über die Krim, was wie eine politische Besessenheit aussieht: Der Feed der Nachrichtenagentur kommt so verzweifelt durch die Versuche, dem Publikum zu versichern, dass auf der Krim alles in Ordnung ist und dass es nichts zu befürchten gibt.

The unintended effect of RIA’s fixation with Crimea is a confirmation that there is in fact a lot to worry about: In spite of the official slogan “Crimea is Ours”, and in spite of the overwhelming coverage of the peninsula in the state media, Crimea remains a part of Ukraine.

Der unbeabsichtigte Effekt der Fixierung der RIA auf die Krim ist eine Bestätigung dafür, dass es in der Tat viel zu befürchten gibt: Trotz des offiziellen Slogans Die Krim gehört uns und trotz der überwältigenden Berichterstattung über die Halbinsel in den staatlichen Medien bleibt die Krim ein Teil der Ukraine.

Von EU vs Disinfo – Übersetzung: StopFakeDE