- Brian Whitmore
Von Brian Whitmore, für RFE/RL
Wie jedes Staatsoberhaupt hat Wladimir Putin eine eigene Armee an Leibwächtern, die ihn beschützen.
Aber im Gegensatz zu den meisten Staatsoberhäuptern, scheint er nun auch Wachen zu haben, die Wahlkampfbilder von ihm schützen.
In Kuzbass und Jakutsk wurde offenbar Polizei eingesetzt, um Putins Wahlkampfplakate zu bewachen.
Laut einem Bericht des russischen Dienstes von RFE/RL, wurden Bodyguards zu den Wahlkampfplakaten geschickt, nachdem jemand das Wort “Lügner” auf einem Plakat der Putin-Kampagne in der Heimatstadt des Kreml-Chefs in St. Petersburg geschrieben hat.
Nun, man kann viel dazu sagen.
Man kann sagen, dass es die tiefe Unsicherheit widerspiegelt, die unter der Angeberei des Putin-Regimes lauert.
Man kann auch sagen, es illustriert, noch einmal, dass Russlands Präsidentschaftswahlen im nächsten Monat überhaupt keine Wahlen sind, sondern ein Ritual, das darauf abzielt, den nationalen Anführer zu huldigen.
Aber ich denke, das Wichtigste, was man dazu sagen kann, ist, dass es eine perfekte Metapher für Putins lange Herrschaft ist.
Denn einerseits hat man die gut dokumentierte Realität des Kreml-Regimes heute – die Vetternwirtschaft, die weit verbreitete Korruption, die willkürliche Anwendung des Gesetzes, die verknöchernde und alternde herrschende Elite, und den sinkenden Lebensstandard der einfachen Russen.
Und dann hat man das Bild, das Putins Armee von Spin Doctors befördert – die des verehrten großen Leaders, der die Größe Russlands wiederhergestellt hat.
Aber eine Armee von Spin Doctors reicht nicht mehr aus, um dieses Bild zu schützen.
Gerade braucht es dazu ein Team von bewaffneten Wachen.
Von Brian Whitmore, für RFE/RL