Von Nieman Lab
Der zukünftige Präsident der USA. Donald Trump twitterte am Donnerstag in der Nacht, dass er Ford überzeugt habe keine Fabrik in Kentucky zu schließen. “Ich habe hart mit Bill Ford zusammengearbeitet um die Lincoln Fabrik in Kentucky zu retten,” twitterte Trump. “Ich schuldete es dem großartigen Staat Kentucky für Ihr Vertrauen in mich.”
Es gab dabei nur ein Problem: Der Automobilkonzern hatte gar keine Pläne die Fabrik zu schließen. (Es war geplant die Produktion des Lincoln MKC SUV nach Mexiko zu verlagern, aber die Produktion des Ford Escape sollte am Standort gesteigert werden, welcher in der gleichen Fabrik produziert wird.)
Abgesehen von den Plänen von Ford, illustriert der Vorfall sehr anschaulich, wie soziale Medien genutzt werden, um Falschmeldungen zu verbreiten.
Jede einzelne dieser Überschriften ist komplett falsch, einfach überprüfbar, und behandelte eine Fake-Story, die vom zukünftigen US-Präsidenten verbreitet wurde. pic.twitter.com/vsE41hFjZw
— Matt McDermott (@mattmfm) 18 November 2016.
Es handelt sich um Problem, dass sogar Präsident Barack Obama beschäftigt. Er begegnete diesem Problem in einer Pressekonferenz in Deutschland in dieser Woche:
Obama: „Wenn wir nicht ernsthaft mit Fakten umgehen, und was wahr ist und was nicht wahr ist… dann haben wir Probleme“. „If we are not serious about facts, and what’s true and what’s not… then we have problems.“ https://t.co/pO2n4KtSJv
— Brian Stelter (@brianstelter) 17 November 2016.
Obama hatte, nach einem Artikel von New Yorker Autor David Remnick, “fast bessessen davon gesprochen”, wie eine zirkulierende BuzzFeed Geschichte über Teenager in Macedonia die Runde machte, wonach pro-Trump Websiten, Fake-Geschichten verbreiten.
Facebook und andere ähnliche Websiten haben zu einer Umgebung geführt, in der „alles und nichts wahr ist“, wie Obama sagte:
“Eine Erklärung zum Klimawandel von einem Physik-Nobelpreisträger sieht auf Facebook genauso aus, wie eine Leugnung des Klimawandels, von jemand der auf dem Gehaltszettel der Koch Brüder steht. Und die Fähigkeit gefälschte Informationen zu verbreiten, wilde Verschwörungstheorien zu streuen, die Opposition in den schlechtesten Farben zu malen, ohne jeden Hauch von einer Widerlegung, das hat dazu geführt, dass sich das Elektorat sehr viel schärfer polarisiert und dass es sehr schwierig macht eine gemeinsame Unterhaltung zu führen.”
Dies markiert einen entscheidenden Wandel von früheren politischen Zeiten: “Idealerweise würde in einer Demokratie jedermann zustimmen, dass der Klimawandel eine Folge von Menschen erzeugten Verhaltens ist. Dies ist so, da uns dies von 99% der Wissenschaftler gesagt wird.“ so Obama, “Und dann hätten wir eine Debatte darüber, wie wir diesen Klimawandel begegnen würden. Zumindest war diese in den 70ern, 80er, und 90ern so. Man hatte die Republikaner die den „Clean Air Act“ unterstützten und man hatte eher eine am Markt orientierte Lösung als eine Befehls-und Steuerungsansatz. So, man konnte also über die Instrumente sprechen, aber es gab ein Basisverständnis darüber was Fakten sind, auf deren Grundlage wir alle arbeiten können. Nur heute haben wir diese gemeinsame Grundlage nicht mehr.”
Selbst Mitglieder von Trumps zukünftiger Regierung haben solche Falschmeldungen verbreitet.
Der zukünftige Nationale Sicherheitsberater der USA, hat eine wahnsinnige Geschichte getwittert, wonach Hillary in Sex-Verbrechen mit Kindern involviert sein soll. https://t.co/sJ99wYAw8a
— Ryan Lizza (@RyanLizza) 18 November 2016.
Für seinen Teil, sagte Facebooks Chef Mark Zuckerberg, dass sogenannte Hoaxe oder Fake-Nachrichten-Profile weniger als ein Prozent von dem ausmachten, was Menschen in ihren Stream sehen würden. Trotz dieser Äußerung wird dieses Problem nicht von allein verschwinden, und es erscheint, dass Journalisten und Nachrichtenkonsumenten weiterhin einen Weg finden müssen, wie Sie die Verbreitung von Fake-Stories in sozialen Netzwerken wie Facebook und Google bekämpfen wollen. Dazu nur eine Auswahl an aktuellen Nachrichten zum Thema auf Englisch:
1. New reality for the press: the president-elect’s Twitter account is a competing media outlet spreading fake news. https://t.co/VPvjKnW5PI
— James Poniewozik (@poniewozik) 18 November 2016.
2. Starts out when Trump tweets the claim that he saved a factory that, in fact, wasn’t going to close: https://t.co/TMoLGKv5IZ
— James Poniewozik (@poniewozik) 18 November 2016.
3. Detroit FP reports it as Ford keeping MKC production (true) w/o correcting false claim a factory was saved: https://t.co/g2DmPLIUgY
— James Poniewozik (@poniewozik) 18 November 2016.
4. By morning, several news outlets have debunked Trump’s claim: https://t.co/DWBj5Wrg7N
— James Poniewozik (@poniewozik) 18 November 2016
5. By morning, several news outlets have debunked Trump’s claim: https://t.co/DWBj5Wrg7N
— James Poniewozik (@poniewozik) 18 November 2016
6. Oh, and as of 8:24 a.m., that weak USAT/Detroit FP story leads the Google News section on the topic. pic.twitter.com/RaYqMoXGnA
— James Poniewozik (@poniewozik) 18 November 2016
7. The Reuters story is there, updated & w hed “Ford tells Trump no Lincoln SUV production going to Mexico”: https://t.co/xUllHevNMl
— James Poniewozik (@poniewozik) 18 November 2016
8. New reality for the press: the president-elect’s Twitter account is a competing media outlet spreading fake news. https://t.co/VPvjKnW5PI
— James Poniewozik (@poniewozik) 18 November 2016
9. Pushing back on fake news—some spread by the president—is going to become a bigger part of the media’s job.
— James Poniewozik (@poniewozik) 18 November 2016
10. I have no great answer. But at least news organizations could refrain from *helping* the fake news.
— James Poniewozik (@poniewozik) 18 November 2016
11. Reuters then runs a story reporting “Trump says Ford not moving U.S. plant to Mexico,” with no corroboration: https://t.co/wm86o3sIg3
— James Poniewozik (@poniewozik) 18 November 2016
Von Nieman Lab