Ukrainische Rentner sind aufgerufen, sich zu bewaffnen, damit sie das Land vor Russland schützen können – diese Meldung haben Ren TV, Rambler, News.ru, Izwestija und andere verbreitet und zitierten dabei das Kiewer Stadtratsmitglied Jurij Syrotiuk von der rechtskonservativen Partei Swoboda als Quelle für ihre Behauptung.
Während eines Jugendforums in Kiew Ende August forderte Syrotiuk, dass jede alte Frau des Landes ein Maschinengewehr erhält, damit die Ukraine für sich selbst eintreten kann. „Nur wenn jede Oma ein Maschinengewehr, eine Waffe, ein scharfes Messer hat, dann werden russische „kleine grüne Männer“ einfach gestoppt“, zitiert REN TV Syrotiuk.
Wir haben die Originalaufnahme von Syrotiuks Vortrag vom Jugendforum auf dem YouTube Radio Holos FM-Kanal gefunden und die Wahrheit ist ein wenig weit entfernt von der russischen Manipulation. Syrotiuk spricht in der Tat von einer Notwendigkeit, Waffen an Ukrainer auszugeben, um der russischen Aggression entgegenzuwirken, aber russische Medien haben seine Bedeutung aus dem Zusammenhang gerissen und sich nur auf die Idee konzentriert, ukrainische Großmütter zu bewaffnen.
Das ist es, was Syrotiuk tatsächlich gesagt hat: „Wir sind der Meinung, dass die Ukraine eine riesige Berufsarmee nicht unterstützen kann; deshalb muss jeder Bürger der Ukraine in der Lage sein, sich selbst zu schützen. Die Formel in der Ukraine sollte sein, wie in der Schweiz: ein friedliches aber gut bewaffnetes ukrainisches Volk. Wir werden nicht angegriffen werden, nur wenn Putin weiß, dass in jedem Haus, jede Oma ein Maschinengewehr, eine Waffe und ein scharfes Messer hat“.
Eine Verordnung des Innenministeriums (Nr. 622) über den Waffenbesitz sieht keine allgemeine Waffenausgabe an die gesamte ukrainische Bevölkerung vor. Neue Gesetze zu diesem Thema werden derzeit diskutiert.