Der Bloomberg-Artikel enthält keine Informationen darüber, dass die Deutschen fast alle Bäume im zentralen Park von Berlin gefällt haben. In dem Artikel der Agentur wird erwähnt, dass sich die Deutschen während des Zweiten Weltkriegs mit Brennholz eindeckten, indem sie Bäume im Tiergartenpark fällten. Aber jetzt „gehen die Berliner nicht zu solchen Extremen“, sondern kaufen Holz als alternative Brennstoffquelle für den Winter, – sagt Bloomberg.
Soziale Netzwerke und Websites verbreiteten die Falschmeldung, dass in Berlin angeblich wegen der Krise fast alle Bäume im Tiergarten, gefällt wurden. Dies berichtet die britische Zeitschrift Bloomberg. Außerdem denken die Deutschen aufgrund des ,,Brennstoffmangels und der Energiekrise über die Möglichkeit nach, ihre Häuser mit Pferdemist zu heizen“, schreibt die Website Lenta.ru. Pravda.ru geht sogar noch weiter und erklärt: ,,Die verzweifelten Europäer erinnern daran, dass dies seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr geschehen ist. Sie müssen sich in einem Raum um das Feuer versammeln, um sich warm zu halten, wie in den alten Zeiten“, schreibt Bloomberg. All diese Aussagen sind Manipulationen.
In dem Bloomberg-Artikel wird nämlich erwähnt, dass die Deutschen die Bäume im Tiergarten während des Zweiten Weltkriegs gefällt haben, nicht heute. Der zentrale Park von Berlin sieht heute noch genauso aus wie vor sechs Monaten, und die Bäume in ihm sind unberührt. Das bestätigt unser Journalist, der sich direkt in der deutschen Hauptstadt befindet.
Der Artikel der Agentur Bloomberg verweist auf den Anstieg der Energiepreise für die Europäer, die ihrerseits über alternative Brennstoffe – vor allem Brennholz – nachdenken. In der Veröffentlichung wird insbesondere auf Berlin eingegangen: ,,In Berlin ruft die Krise ein alarmierendes Echo der Verwüstung nach dem Zweiten Weltkrieg hervor. Angesichts der Brennstoffknappheit haben die Anwohner fast alle Bäume im zentralen Tiergarten zum Heizen gefällt. Auch wenn die Berlinerinnen und Berliner jetzt nicht zu solchen Extremen neigen, ist die Sorge, warm zu bleiben, weit verbreitet.“
Was die Erwähnung von Gülle als neue Heizquelle angeht, so wird sie in dem Bloomberg-Artikel zwar erwähnt, aber nur am Rande: ,,Die Unerfahrenheit (im Umgang mit alternativen Brennstoffen – Anm. d. Red.) zeigt sich auch in Deutschland, wo der Verband der Schornsteinfeger mit einer Flut von Anfragen zum Anschluss neuer und alter Öfen konfrontiert ist und Kunden nach der Verbrennung von Pferdemist und anderen ungewöhnlichen Brennstoffen fragen.“
Außerdem sind die deutschen Gasspeicher nach jüngsten Informationen deutscher Medien bereits zu 95 % gefüllt. Diese Zahl liegt sogar über dem zuvor festgelegten Plan. Das Narrativ der Energieerpressung und die Tatsache, dass die Europäer in diesem Winter ohne russisches Gas angeblich frieren werden, ist jetzt eines der Hauptthemen der russischen Propaganda. StopFake fährt fort, ähnliche Fälschungen in der Artikelreihe ,,Manipulativ“ zu widerlegen: Schweizer sollen „wegen zu starker Heizung ,,inhaftiert werden“, Manipulation: Bundeskanzler Scholz einigte sich „nur“ auf einen Tanker mit Flüssiggas aus den VAE“, Fake: Hunderte von Traktoren blockieren italienische Straßen wegen ’steigender Energiepreise‘ und so weiter.