Russische und pro-Kreml-Medien wie Pro Donbas, Monitor.UA, Komsomolskaja Prawda, Donetskoje Agentstvo Novostej, Antifaschist und andere haben den sechsten Jahrestag des Bombenangriffs auf Snizhne, einer Stadt im Gebiet Donetsk, mit der Behauptung begangen, das ukrainische Militär sei für den Bombenanschlag verantwortlich.
„Am 15. Juli sind die Einwohner von Snizhne in die Leninstraße Nr. 14 gekommen, um Blumen niederzulegen und derer zu gedenken, die bei dem ukrainischen Luftangriff vor sechs Jahren ums Leben kamen. An diesem Tag wurden 12 Zivilisten getötet und mindestens zehn weitere verletzt. Unter ihnen war ein Kind”, schreibt Komsomolskaja Prawda.
Einen Tag nach dem Angriff gegen Snizhne, am 15. Juli 2014, beschuldigten russische Unterstützer im östlichen Donbas das ukrainische Militär, den Luftangriff durchgeführt zu haben. Der Sprecher der ukrainischen nationalen Sicherheit und Verteidigungsrat Andriy Lysenko gab an, dass ukrainische Flugzeuge nirgendwo in der Region gestartet seien, nachdem ein ukrainisches Militärtransportflugzeug Typ An-26 am 14. Juli in der Ostukraine abgeschossen worden war. Der damalige stellvertretende ukrainische Militärstaatsanwalt Anatoliy Matios sagte, die Ukraine werde alle möglichen Unterlagen über die Beteiligung Russlands an dem Luftangriff sammeln.
StopFake erkundigte sich bei der Staatsanwaltschaft der Region Donetsk nach dem Stand der Ermittlungen in dieser Angelegenheit. In einem Brief antwortete das Amt, dass derzeit keine an dem Bombenanschlag beteiligten Personen identifiziert, und die Untersuchung im Gange ist.
Weder internationale Gerichte noch andere maßgebliche Gremien haben die ukrainischen Streitkräfte als die für den Bombenanschlag verantwortliche Partei identifiziert.
Am 15. Juli 2014 wurde ein Luftangriff auf die Stadt Snizhne in der Region Donetsk im Osten der Ukraine durchgeführt. Nach verschiedenen Schätzungen wurden bei dem Angriff 11 Zivilisten getötet und drei Gebäude zerstört.