Ein Sprecher des Gasthauses Krombach in Berlin erklärte gegenüber StopFake, dass es keine derartigen Werbekampagnen auf YouTube gibt. Außerdem hat das Gasthaus die Berliner Kriminalpolizei kontaktiert, die derzeit den Vorfall untersucht. Es ist unwahrscheinlich, dass eine solche ,,Werbung“ von Google Ads überhaupt veröffentlicht werden konnte, da sie den Werberichtlinien des Unternehmens widerspricht.
Die sogenannten Z-Kanäle auf Telegram, einige russische Medien und Online-Nutzer haben ein Video in Umlauf gebracht, das angeblich eine YouTube-Werbung für das Gasthauses Krombach in Berlin zeigt. In der ,,Werbung“ ist der Präsident der Ukraine in Form eines Sparschweins zu sehen und die Aufschrift lautet: ,,Wir haben es satt, dieses Schwein zu füttern – es ist Zeit, Eisbein zu kochen!“.
Das Video enthält auch den Namen des TikTok-Kanals @vvvsch sowie einen Aufruf an die Bürger, eine negative Bewertung für das Restaurant Gasthaus Krombach in Berlin zu hinterlassen, dessen Name auf der Schaltfläche für den externen Link zu sehen ist.
Wie StopFake-Journalisten herausfanden, wurde das Video bald darauf von der TikTok-Administration entfernt. Wir konnten mit der Besitzerin des Kanals, Victoria, sprechen, die sagte, dass weder sie noch ihre Bekannten die YouTube-Anzeige selbst gesehen hätten. Sie sah das Video zuerst auf einem der russischen TikTok-Konten und fand es dann in einer pro-russischen Telegram-Gruppe. Die Frau sagte, dass sie, da das Video diese beleidigende „Werbung“ des Gasthauses Krombach zeigte, beschloss, die Öffentlichkeit aufzufordern, eine negative Bewertung für das Lokal auf Google Maps zu hinterlassen.
StopFake-Journalisten haben sich an das Gasthaus Krombach in Berlin gewandt und um eine Stellungnahme gebeten. Ein Sprecher des Restaurants versicherte, dass es keine derartigen Werbekampagnen auf YouTube betreibe. Außerdem haben sie sich an die Berliner Kriminalpolizei gewandt, die derzeit den Vorfall untersucht. ,,Jemand versucht sehr stark, uns zu schaden“, sagten die Restaurantbesitzer.
StopFake-Journalisten waren nicht in der Lage, Augenzeugen für diese ,,Werbung“ auf YouTube ausfindig zu machen. Eine Suche ergab, dass das Video ursprünglich seit dem 1. März in sogenannten Z-Kanälen auf Telegram kursierte. Es ist wahrscheinlich, dass die Bildschirmaufnahme der ,,Werbung“ bearbeitet wurde. Das im Internet kursierende Video zeigt insbesondere, dass diese ,,Werbung“ angeblich vor dem Bild-Video mit dem Titel ,,Kuppelförmiges Raumschiff: ,,Ich traue meinen Augen nicht“ – Augenzeuge UFO“ gezeigt wurde. Die Hashtags #topsecret, #doku, #bild sind unter diesem Video zu sehen, aber das ursprüngliche Video auf YouTube hat ganz andere Hashtags – #bildtv, #bildlive, #nachrichten.
Außerdem ist es unwahrscheinlich, dass eine solche ,,Werbung“ von Google Ads überhaupt moderiert werden konnte, da sie den Werberichtlinien des Unternehmens widerspricht. Auf der Webseite von Google Ads heißt es, dass alle Elemente der Anzeige überprüft werden: Überschrift, Beschreibung, Keywords, Landing Page oder App, Bilder und Videos. Wenn Google Ads Unregelmäßigkeiten feststellt, ändert sich der Status der Anzeige in ,,Abgelehnt“ und sie wird nicht angezeigt. Gemäß der Werbepolitik des Unternehmens ist es insbesondere nicht gestattet, für Inhalte zu werben, die zu Hass aufstacheln, Diskriminierung oder Erniedrigung fördern, Beleidigungen, Belästigung oder Mobbing von Einzelpersonen oder einer Gruppe von Personen enthalten. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite von Google Ads.
Zuvor haben StopFake-Journalisten bereits ähnliche Fälschungen mit einem Video in den Materialien „Fake: Ukrainische Flüchtlinge zerstören 31 Hektar spanischen Wald beim Versuch, eine russische Flagge zu verbrennen“, „Fake: Ukrainische Geflüchtete verbrennen russische Flagge und brennen dabei deutsches Wohnhaus ihrer Gastgeber nieder“.