Einige russische und ukrainische Medien verbreiten Informationen, wonach Washington mit der ukrainischen Regierung unzufrieden sei und dass man angeblich bereits aktiv nach einem „Nachfolger“ für Präsident Poroschenko suchen würde.
Entsprechend anonymer Quellen, sowie auch aus dem Kontext gerissenen Zitate von ukrainischen Politologen, verschiedenen Journalisten soll der aktuelle Zustand der US-ukrainische Beziehungen diskreditiert werden.
Warum an den Äußerungen und den Artikel der russischen Medien nichts stimmt, erfahren Sie in unserem Stop-Fake-Artikel.
Zum Beispiel, schreibt die ukrainische Medienholding „Vesti“ über „eigene Quellen“, über „die extreme Reizung des politischen Kiew“, die „völlige Veränderung der politischen Landkarte im Sommer 2017“, und sogar darüber, dass Washington bereits intensive „nach alternativen Präsidentschaftskandidaten sucht“.
Als Beweis dafür, dass sich die Ausrichtung der amerikanischen Außenpolitik geändert habe, berichtet „Vesti“, dass „erst nach über einer Woche nach seinen Sieg, einen ersten Kontakt mit der Ukraine gab“, „die USA haben nicht mehr ein unmittelbare Interesse in der Ukraine“, und sogar wird die Existenz des „Plans Nachfolger“ berichtet. Darüber hinaus hat die der Zeitung angeblich auch eigene geheime „Quellen“ ermittelt. Der Artikel zitiert auch den ukrainischen Politologen, Volodymyr Fesenko, der die zukünftige Außenpolitik von Trump analysiert. In dem „Vesti“-Artikel geht es vor allem um die Unsicherheit der zukünftigen Beziehungen beider Länder, die aufgrund der Änderung des US-Präsidenten eintreten könnten. Zusätzlich wird von Fesenko auch die Möglichkeit einer gemeinschaftlichen Einigung zwischen Russland und den Vereinigten Staaten diskutiert.
Dazu sagt der angesprochene Autor Fesenko in seiner Kolumne für die ukrainische Nachrichtenseite „Ukrainska Pravda“: „Es ist sehr wichtig für uns, dass die Vereinigten Staaten die Ukraine in der Konfrontation mit Russland unterstützen, und nicht nur Demokraten, sondern auch die Republikaner. In Trump-Team sind auch die Anhänger dieser politischen Linie. Und dieser Ressource sollte unsere [ukrainische, Anm, SF] Diplomatie voll nutzen. Ich stelle einen weiteren versprechendes Beispiel vor: Der Präsident der Ukraine Petro Poroschenko hat bereits zweimal mit Donald Trump per Telefon gesprochen“.
Diese Information haben die Webseiten Vesti.Ru, RIA Novosti, Utro.ru, Pravda.ru, Föderale Nachrichtenagentur und viele andere verbreitet.
Trotz des Faktes, dass die zukünftige US-Außenpolitik mit Trump gegenüber der Ukraine noch nicht ganz klar ist, reden Vertreter der Republikaner über eine mögliche Unterstützung der Ukraine. So , sprach zum Beispiel, der republikanische Kongressabgeordnete Duncan Gunter
in einem Interview mit „Voice of America“ über die Bereitschaft der militärischen Unterstützung für die Ukraine, gleichzeitig aber auch über die Normalisierung der Beziehungen zu Russland. Der ukrainische Botschafter in den USA, Valerij Chalyj kommentierte die Verabschiedung des Budgets für die nationale Verteidigung von US-Kongress und sagte: „Trotz der Skepsis einiger ukrainischer Politiker, die vor allem rund um das Capitol Hill kreisten, gibt es ein Ergebnis! Der US-Kongress hat entschieden, die Sicherheitsunterstützung für die Ukraine um 350 Millionen Dollar zu erhöhen“.
Dass die russische Seite aktiv versucht die Beziehungen zwischen der Ukraine und den Vereinigten Staaten negativ zu beeinflussen, und „Trump zu sabotieren“, bemerken auch amerikanische Medien. Zum Beispiel, schreibt die bekannte Seite Politico: Die Pressesprecherin des russischen Außenministeriums Maria Zakharova sagt, dass ukrainische Politiker, gezielt eine “Manafort-Kampagne” gestartet hätten, um Trump zu diskreditieren. Wortwörtlich: ”It appears that keeping this sponsorship is a big challenge for the Kiev authorities, who were uncivilized and rude toward President-elect Donald Trump when he was a presidential candidate.” Zur Erinnerung: Kurz davor hatte die selbe Maria Zakharova in einer russischen Fernsehsendung bekannt gegeben, dass „die Juden“ die Wahl in Amerika zugunsten Trump entschieden hätten, denn so wortwörtlich: „If you want to know what will happen in America, who do you have to talk to? You have to talk to the Jews, naturally.“ Diesen antisemitischen Äußerungen haben wir nichts hinzuzufügen.