Mehrere ukrainische und russische Seiten verbreiteten Fälschungen, die behaupten, dass der ungarische Außenminister die Ukraine mit NATO-Truppen bedroht habe. In Wirklichkeit hat der ungarische Außenminister Péter Szijjártó in einem Interview mit dem russischen Fernsehsender Rossia 24 keine solchen Drohungen ausgesprochen, sondern nur gesagt, dass Budapest folgen müsste, wenn die Ukraine den ungarischen Konsul ausweisen würde.
Inforesist, Novosti bez Granits, Russkaja Vesna, From-ua.com, replyua.net, Rossijskij Dialog und andere haben alle diese Fälschung verbreitet.
Während der UN-Generalversammlung in New York gab Minister Szijjjártó ein Interview für den staatlichen Nachrichtensender Rossiya 24. In dem zehn Minuten langen Ausschnitt, konzentriert sich das Interview auf die ukrainisch-ungarischen Beziehungen und Szijjártó sagt, dass die Vergabe ungarischer Pässe an ukrainische Bürger mit ungarischen Wurzeln – etwas, was Ungarn seit langem getan hat – nicht illegal ist. Sollte die Ukraine als Reaktion auf dieses Handeln den ungarischen Konsul aus Protest ausweisen, werde Ungarn in gleicher Weise antworten.
Der Interviewer befragt Szijjártó nach der Verlegung einer ukrainischer Militärbrigade näher an die ungarische Grenze. „Was bringt es, eine Brigade an der Grenze zu einem NATO-Land zu stationieren,“ fragt Szijjártó und sagt weiter, dass dies eine Frage für die Ukrainer sei und dass er immer versucht, sich nicht in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates einzumischen. Es gibt nicht einmal einen Hinweis auf eine Bedrohung der Ukraine und schon gar nicht mit NATO-Truppen.
Der ukrainische stellvertretende Außenminister Vasyl Bodnar entlarvte auch die angebliche Bedrohung der Ukraine von Ungarn.
Letzte Woche trafen sich ukrainische und ungarische Grenzbeamte, um über ihre gemeinsame Grenze zu sprechen, und kamen zu dem Schluss, dass der dynamische Verkehr zwischen den beiden Ländern den Ausbau der derzeitigen Grenzübergänge und den Bau neuer Grenzübergänge in der Zukunft erfordert.