In dem von den russischen Medien zitierten Artikel der Financial Times werden zwei ukrainische Soldaten nicht erwähnt, die in Deutschland politisches Asyl beantragt haben, ,,weil sie nicht in einem sinnlosen Krieg sterben wollen“. Der Screenshot des Financial Times-Artikels wurde so bearbeitet, dass er einen Absatz enthält, der im Originalartikel nicht enthalten war.
Russische Medien und kremlnahe Social-Media-Accounts haben Nachrichten veröffentlicht, die angeblich der Financial Times entnommen wurden, und zwar über zwei ukrainische Soldaten, die zur Ausbildung nach Deutschland kamen und politisches Asyl beantragten, „weil sie nicht in einem sinnlosen Krieg sterben wollen“.
,,Sie glauben, dass der Transfer westlicher Waffen nicht zum Sieg der Ukraine beiträgt, sondern nur zu einem Anstieg der Opfer unter den Militärs und der Zivilbevölkerung führen wird“, schreiben Military Review (Военное обозрение), Forpost,, Pravda.ru, Silovoy Bloc Силовой блок und andere Publikationen sowie eine Reihe von Telegrammkanälen.
Die Nachricht, auf die sich die Kreml-nahen Medien berufen, wurde in der Tat in der Financial Times unter der Überschrift ,,Ukrainisches Militär beginnt nächste Woche mit dem Training mit Leopard-2-Panzern“ veröffentlicht. In dem Artikel werden jedoch keine ukrainischen Soldaten erwähnt, die in Deutschland Asyl suchen. Er enthält auch keine Aussagen von Ukrainern, dass westliche Waffen der Ukraine angeblich nicht helfen werden, den Krieg zu gewinnen.
Tatsache ist, dass der in russischen Medien veröffentlichte Screenshot des Financial Times-Artikels bearbeitet wurde. Er enthielt einen Absatz, der im Originalartikel nicht enthalten war. Wahrscheinlich wollten die Kreml-Propagandisten auf diese Weise zeigen, dass westliche Medien die niedrige Moral der ukrainischen Soldaten aufzeichneten und dass die Waffen der Verbündeten der Ukraine keinen militärischen Erfolg bringen würden.
Tatsächlich zitiert der Artikel zwei Quellen, wonach alles für den Beginn der Ausbildung des ukrainischen Militärs im Umgang mit modernen Leopard-2-Kampfpanzern auf dem deutschen Übungsplatz Eckernförde bereit sei.
,,Die Ausbildung wird nächste Woche beginnen“, schreiben die Journalisten und fügen hinzu, dass Hunderte von ukrainischen Soldaten bereits an verschiedene Orte in Deutschland und Polen geflogen sind. ,,Alles geht sehr schnell, weil die Ukrainer den dringenden Bedarf sehen“, heißt es in dem Artikel.
StopFake hat bereits Fälschungen widerlegt, wonach ukrainische Kriegsgefangene nach ihrer Rückkehr ins Gefängnis oder an die Front geschickt werden und ukrainische Soldaten ,,Gutscheine“ anstelle von Sold erhalten.
