Am 21. April veröffentlichte die pro-Kreml Seite Politnavigator eine Geschichte, in der behauptet wurde, dass das ukrainische Militär aktiv OSZE-Drohnen abschießt. Politnavigator behauptet, dass ukrainische Soldaten in den letzten Tagen eine Drohne zerstört und eine andere beschädigt und zweimal die GPS-Signale für OSZE-Drohnen gestört hätten.
Politnavigator zitiert den selbsternannten offiziellen Vertreter der Volksrepublik Donezk, Danyil Bezsonov, der behauptete, dass am 19. April ukrainischen Soldaten des 502ten Bataillons eine OSZE-Drohne in der Nähe der Stadt Kurdiumivka, etwa 54 Kilometer nordöstlich von Donezk, zum Absturz gebracht hätten. Laut Bezsonov schossen ukrainische Soldaten am selben Tag eine weitere OSZE-Drohne ab, was dazu führte, dass OSZE-Beobachter ihre Arbeit in dem Gebiet aufgaben.
Eine weitere pro-Kreml Seite mit dem NamenDonbass Segodnya [Dt: Donbas Heute] veröffentlichte ihre eigene Version dieser Geschichte mit der Schlagzeile Ukrainische Streitkräfte erklären OSZE-Drohnen im Donbas den Krieg.
Im Bericht der OSZE-Beobachtermission vom 19. April wird nicht erwähnt, dass das ukrainische Militär eine ihrer Drohnen abgeschossen hat. Der Bericht besagt, dass eine OSZE-Drohne, über einem separatistisch kontrollierten Gebiet abgestürzt ist. Vorher hatte die OSZE versucht die Drohne zu steuern, nachdem diese auf GPS-Interferenzen stieß.
„Es ist verfrüht, Rückschlüsse auf die Ursachen des Vorfalls zu ziehen. Die Sonderbeobachtungsmission unternimmt dringende Anstrengungen, um die Drohne zu lokalisieren“, heißt es im OSZE Bericht.
Zur zweiten Drohne heißt es im OSZE-Bericht, dass die Sonderbeobachtermission, während sie einen Mini-Drohnenflug am südöstlichen Rand der von der Regierung kontrollierten Kurdiumivka 54 km nördlich von Donezk durchführte, 15 Schüsse von Kleinwaffenfeuer hörte, die als auf die Drohne gerichtet beurteilt wurden. Die Drohne flog dabei in einer Höhe von etwa 150 Metern etwa 700 Meter südwestlich der Position der OSZE-Beobachter. Die Mission landete die Drohne und beobachtete, dass ein Propellerblatt Schaden erlitten hatte, der durch eine Kugel aus einem Gewehr verursacht wurde. Die Sonderbeobachtungsmission verließ dann das Gebiet.
Der Politnavigator hatte zuvor behauptet, dass das ukrainische Militär am 13. April die GPS-Signale gestört habe und dass die Berichte der OSZE-Überwachungsmission dies aufgezeichnet hätten:
Der OSZE-Bericht für diesen Tag liest sich wie folgt: An den Abenden und Nächten vom 12. bis 13. April und vom 13. bis 14. April verloren zwei Langstrecken-Drohnen vorübergehend ihr GPS-Signal, das aufgrund von Störungen bewertet wurde, während sie über staatlich kontrollierte Gebiete im Norden Donezk flogen.
Der Bericht nennt nicht die Quelle des Störens, sondern stellt fest, dass das GPS-Signal von jedem Ort im Umkreis von mehreren Kilometern um die Drohne herum gestört werden kann.
Fazit:
Eine OSZE-Drohne ist abgestürzt, eine andere wurde beschädigt und zwei wurden gestört. Die OSZE hat die ukrainische Seite nicht für diese Ereignisse verantwortlich gemacht. Die pro-Kreml Medien achten jedoch nicht auf solche Details.