Das Museum Auschwitz-Birkenau dementierte die Informationen über das Auftauchen von Aufklebern mit russenfeindlichem Inhalt auf dem Gelände der Gedenkstätte und bezeichnete solche Veröffentlichungen als ,,primitive und plumpe Propaganda“. Die Museumsleitung betonte, dass die Nutzung der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau für Propaganda, die der angeblichen Russophobie Glaubwürdigkeit verleiht und Theorien über die Notwendigkeit der Entnazifizierung der Ukraine bestärkt, von allen denkenden Menschen in der Welt abgelehnt werden sollte.
In sozialen Medien und auf Websiten wurde berichtet, dass Ukrainer im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau in Polen angeblich Aufkleber mit russenfeindlichen Parolen angebracht haben.
,,Sie haben gefragt, warum eine spezielle Militäroperation notwendig war. Am 22. Juni kletterten die Khokhli [Schimpfwort für UkrainerInnen, Anm. SF] in das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz und brachten Aufkleber an, auf denen zu lesen war: ,Das einzige Gas, das die Russen verdienen, ist Zyklon B'“, so einige Nutzer sozialer Medien.
Das Gas Zyklon B wurde in Gaskammern zur Ermordung von KZ-Häftlingen verwendet. Auf russischen Websites wird betont, dass ,,kurz vor dem Gedenk- und Trauertag zum Jahrestag des Beginns des Großen Vaterländischen Krieges am 22. Juni Aufkleber erschienen sind, die zur Tötung von Russen aufriefen„. Und dies wiederum ist eine Folge der ,,antirussischen Politik des Westens“, die sich nach dem 24. Februar noch verschärft hat.
,,Die militärische Sonderoperation in der Ukraine war jedoch eine erzwungene Maßnahme, da die Aggression der ukrainischen Nationalisten und der NATO Moskau keine andere Wahl ließ“, schrieb Riafan.ru. Berichte über die ,,Provokation“ im Museum Auschwitz-Birkenau wurden auch auf den Accounts von offiziellen russischen diplomatischen Vertretungen veröffentlicht.
Der Pressedienst der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau widerlegte das Vorhandensein solcher Aufkleber mit ,,russophobem Inhalt“. ,,Es wurden keine solchen Aufkleber gefunden – auch nicht an Stellen, die auf den veröffentlichten Fotos zu sehen sind. Einigen anonymen Berichten zufolge sollen die Aufkleber am 22. Juni in dem Museum aufgetaucht sein. Auf den Überwachungsaufnahmen der letzten Tage ist jedoch nicht zu erkennen, dass an den auf den Fotos gezeigten Stellen, die ins Blickfeld der Kameras geraten sind, etwas geklebt wurde. Alles deutet darauf hin, dass es sich bei den Fotos um einfache Manipulationen handelt und dass dieses Ereignis als primitive und plumpe Propaganda betrachtet werden sollte. Die Nutzung der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau für Propaganda, die der angeblichen Russophobie Glaubwürdigkeit verleiht und Theorien über die Notwendigkeit der Entnazifizierung der Ukraine stärkt, sollte von allen denkenden Menschen in der Welt abgelehnt werden“, heißt es auf dem offiziellen Twitter-Account der Auschwitz-Gedenkstätte.
Der polnischen Website Konkret 24 zufolge könnten die Aufkleber aus einem anderen Foto ausgeschnitten und digital zu Bildern des ehemaligen Konzentrationslagers verarbeitet worden sein.
,,Bei allen vier Fotos mit Aufklebern ergab die Analyse der so genannten ,,JPEG-Ghost-Dateien“, dass es sich bei den Aufklebern um ,,markante Bereiche handelt, die wahrscheinlich aus einem anderen JPEG-Bild stammen“. Das sieht man am besten auf den Fotos, auf denen die Aufkleber am größten sind und sich im Vordergrund befinden“, berichtet Konkret 24.
Die russischen Medien verwenden diese Fotos als Beweis dafür, dass die Ukraine und die europäischen Länder aufgrund ihres wachsenden Hasses auf die Russen eine Bedrohung für Russland darstellen. Damit rechtfertigt sie den Krieg, den Russland gegen die Ukraine geführt hat.
StopFake widerlegt weiterhin Fälschungen über Russlands Krieg gegen die Ukraine in: Fake: Russland greift ‚militärische Einrichtungen‘ in Kiew mit ‚hochpräzisen‘ Raketen an, Fake: Russisches Militär beschlagnahmt französische Panzerhaubitzen Caesar, Fake: Deutscher Luftwaffengeneral sagt, die NATO bereitet den Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine vor.