Russlands Sputnik Radio veröffentlichte in dieser Woche eine Geschichte, die behauptet, dass die Ukrainer nicht die Visumsfreiheit mit der EU erhalten würden, für die Kiew mit Brüssel lange verhandelt hätte. In einem Artikel, der mit Verachtung und Herablassung gegenüber der Ukraine und Ukrainern geschrieben ist, kündigt Sputnik-Kommentator Vladimir Filippov an, dass, während Ukrainer zwar EU-Visa bekommen würden, würden sie nicht das bekommen, was sie am meisten haben wollten, das Recht in der EU zu arbeiten. Zusätzlich erklärt Filippow werden wortwörtlich „die Europäer den Ukrainern schon beibringen, wie sie sich allmählich an die Zivilisation zu gewöhnen haben“.
Allerdings: Arbeitsvisa für UkrainerInnen waren niemals Bestandteil der Verhandlungen über eine die Visafreiheit zwischen der EU und der Ukraine. Die ukrainischen Medien widmeten unzählige Artikel über das anstehende Visa-freie Reisen in die EU-Länder und betonten stets, dass es sich bei den fraglichen Visa um 90-Tage-Touristenvisa für die Schengen-Zone handelte; Arbeits- oder Aufenthaltsvisa für die Schengen-Zone sind nicht Teil der Vereinbarung.
Filippow sagt auch, dass „visumfreie Reisen für Ukrainer nicht für Großbritannien und Irland gelten wird, nicht nur, weil Großbritannien den Brexit gewählt hat, sondern weil Foggy Albion[abwertende russische Bezeichnung für Großbritannien, Anm. SF] bereits mit Migranten überquillt“.
Dies stimmt aber auch nicht: Visa-freie Reise für Ukrainer gelten nicht für Großbritannien und Irland, weil diese Länder nicht Teil der Schengen-Zone sind. Die Reise in diese Länder war nie Teil der EU-Ukraine-Verhandlungen.
Filippovs Behauptung, dass Ukrainer nur eine begrenzte Visumfreiheit bekommen werden, ist völlig falsch: Ukrainische Staatsangehörige haben die gleichen Rechte wie alle anderen Nicht-EU-Länder, deren Staatsangehörige von den Visumpflicht befreit sind.
Rambler, News-Front, PolitVesti und andere russischen Medien verbreiteten diese Fake-Nachricht.