Diese Woche erklärten russische Medien, dass der ukrainische Präsident Petro Poroschenko dazu aufgerufen habe die westliche Sanktionen gegenüber Russland aufzuheben. Vesti, RIA Novosti, Sputnik News, Ukraina.ru und andere verbreiteten diese Fake-Geschichte.
Die Quelle für diese Geschichte ist die Berliner Tageszeitung Berliner Morgenpost, die ein Interview mit Poroshenko während seines Berlin-Besuches durchführte.
Während Poroschenko sehr wohl über die Sanktionen gegeüber Russland sprach, befürwortete er nicht, diese aufzuheben. Im Gegenteil, seine Worte wurden von Vesti, Sputnik und anderen russischen Medien völlig aus dem Kontext gerissen. Die gesamte Passage aus der Morgenpost en detail:
„Morgenpost: Trump spricht sich für eine Aufhebung der Sanktionen gegen Russland aus …
Poroschenko: Wissen Sie, wer sich die Aufhebung der Sanktionen mit am meisten wünscht? Präsident Poroschenko. Aber vorher muss Russland alle seine Truppen von unserem Territorium zurückziehen, damit die Ukraine ihre territoriale Integrität und Souveränität wiederherstellen kann. Eine voreilige Lockerung der Sanktionen würde die russische Aggression gegen die Ukraine verfestigen – und ganz Europa in Gefahr bringen. Wer weiß, wo Putin als Nächstes einer russischen Minderheit zu Hilfe eilen möchte. Im Baltikum? In Bulgarien? Oder vielleicht in Deutschland? Die brutale Verletzung des internationalen Rechts darf niemals toleriert werden.“
Eine vorzeitige Lockerung der Sanktionen würde nur die russischen Aggression gegen die Ukraine stärken und Europa in Gefahr bringen, sagte Poroschenko und weist darauf hin, dass Sanktionen sehr wohl funktionieren und dass Russland einen hohen Preis für seine Aggression zahlen wird.
Der ukrainische Präsident hat niemals aufgerufen die Russland-Sanktionen enden zu lassen werden. Er hat gefordert weitere Sanktionen zu verhängen, sollte Moskau sich nicht an das Minsk-II-Abkommen halten.
Die neue US-Botschafterin der UN Nikki Haley sagte dazu, dass die Sanktionen gegen Russland solange Bestand hätten, bis Russland die Krim zurück an die Ukraine gibt.