In einem Kommentar für StopFake dementierte ein ukrainischer Soldat, dessen Post von der russischen Propaganda verwendet wurde, diese Information. Außerdem gibt es zahlreiche Foto- und Videobeweise für das Vorhandensein von westlichem schwerem Gerät an der Front – niemand hat es ins Hinterland abgezogen, um es vor russischen Angriffen zu schützen.

Nachrichtenquellen des Kremls sowie einige Nutzer sozialer Netzwerke verbreiten die Information, dass angeblich nach erheblichen Verlusten an westlicher Ausrüstung die zerstörten Einheiten nach Wolhynien zurückgezogen werden. Dies wurde angeblich von ,,ukrainischen Quellen“ behauptet.

,,Den Informationen zufolge werden die mit Leopard-2-Panzern und M2-Bradley-Panzer bewaffneten Einheiten, die schwere Verluste erlitten haben, aus der Nähe von Orichiw (Saporischija Oblast) nach hinten abgezogen. Sie werden in die [westukrainische Grenz-]region Wolhynien abgezogen, angeblich im Rahmen einer geplanten Rotation, wo sie die Grenze [zu Polen] bewachen werden. Es ist also gut möglich, dass unsere Soldaten in naher Zukunft keine deutschen Panzer und amerikanischen BMPs mehr sehen werden“, schreibt eine der russischen Websiten.

Screenshot – onsmedia.ru
Screenshot – topwar.ru

Mit dieser Falschinformation versuchen russische Medien zu zeigen, dass die Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte gescheitert ist und es große Verluste unter den Soldaten wie auch Verluste an westlicher Ausrüstung gibt.

Die Quelle dieser Informationen war ein Facebook-Post eines ukrainischen Soldaten, den er als Scherz schrieb. Dennoch griffen die russischen Medien den Beitrag auf und stellten ihn als echte ,,Nachricht“ dar.

,,Wenn deine Einheit alle Leoparden[-Panzer] und Bradly verliert, wirst du nach Wolhynien versetzt, um die Grenze zu bewachen. Und für weitere sechs Monate kannst du sorglos Donuts sammeln (c)“, schrieb der ukrainische Soldat Artem Romanov auf Facebook.

Screenshot – facebook.com

StopFake wandte sich an den Autor des Beitrags, um zu bestätigen, dass seine Veröffentlichung nicht den Tatsachen entsprach. Artem Romanov bestätigte dies und merkte außerdem an, dass der Beitrag mit der Formulierung ,,falls“ [«Якщо»] beginnt und nichts darüber aussagt, dass tatsächlich jemand nach Wolhynien gebracht wurde. Außerdem ist der Meldung ein Foto von russischen Panzern mit Trophäen beigefügt.

Zuvor hatte StopFake eine Fälschung widerlegt, wonach die ukrainische Armee angeblich ,,kolossale Verluste“ erleide und ,,234 Ausbilder aus den USA und dem Vereinigten Königreich bereits gestorben“ seien.