Zahlreiche offizielle russische Medien verbreiteten Geschichten, in denen sie behaupteten, dass Kiew zugegeben habe, dass ukrainische Komponenten in nordkoreanischen Interkontinentalraketenmotoren vorhanden wären. RT, Zvezda der Fernsehsender des russischen Verteidigungsministeriums, REN TV und andere zitieren einen UN-Experten für den Nordkorea Sanktionen Dmitry Kiku. Dieser sagte, dass RIA Novosti Ukraine bestätigt habe, dass nordkoreanische Raketenmotoren ukrainische Bestandteile enthalte.
Auf StopFake-Anfrage antwortete der Sprecher der ukrainischen UN-Mission, Oleh Nikolenko, über die russischen Berichte, dass die Informationen völlig falsch wären. „Dies ist nur eine weitere russische Fälschung, die nicht nur die Ukraine diskreditiert, sondern auch die UN gefährden soll. Die Ukraine hat sich selbst nie am nordkoreanischen Raketenprogramm beteiligt“, sagte Nikolenko.
Nikolenko stellte gleichzeitig die berufliche Integrität von Dmitry Kiku in Frage, da Kiku behauptet, die Ukraine habe Bestandteile hergestellt, die in nordkoreanischen Motoren verbaut worden wären.
Dmitry Kiku, ist wirklich ein UN-Experte für Nordkorea-Sanktionen, und sein Name erscheint im letzten Bericht der UN-Expertengruppe über das nordkoreanische Raketenprogramm. Der Bericht enthält aber keine Informationen über das Eingeständnis der Ukraine, Nordkorea mit Motorenteilen zu versorgen. In den wichtigen Textabschnitten 14 bis 16 des Berichts heißt es klar und deutlich, dass die Kapazität der Ukraine zur Herstellung solcher Motoren 1994 abgebaut worden wäre, und dass Kiew nie mit Nordkorea über Triebwerksteile verhandelt habe.
Die UN-Mission bei der Ukraine wies auf den Irrtum von Dmitry Kikus Behauptungen in ihrem offiziellen Twitter-Feed hin und nannte die RT-Geschichte aufgrund seiner Falschdarstellung eine Fälschung. Die ukrainische UN-Mission forderte die Öffentlichkeit auf, den Bericht des UN-Expertengremiums zu lesen, insbesondere die Absätze 14 bis 16.
Im August 2017 berichtete The New York Times, dass Raketentriebwerke, die nordkoreanische Raketen antreiben, aus einer ukrainischen Fabrik mit Verbindungen zum russischen Raketenprogramm über den Schwarzmarkt stammen könnten. Der ukrainische Präsident Petro Poroshenko ordnete daraufhin eine Untersuchung der Angelegenheit an, die zeigte, dass keine ukrainischen Motorenteile in nordkoreanische Hände gefallen sind.