Der Fernsehsender des russischen Verteidigungsministeriums «Zvezda» veröffentlichte eine neue Fake-Geschichte. Darin wird behauptet, dass der IWF  80 Prozent der Goldreserven der Ukraine beschlagnahmt, um die Schulden des Landes zu decken. Die Quelle für diese zweifelhafte Behauptung war Sergiy Arbuzov, ehemaliger Vorsitzende der ukrainischen Nationalbank und Kurzzeit-Ministerpräsident unter dem ehemaligen ukrainischen Präsidenten Janukowytsch. Herr Arbuzov ist zusammen mit anderen Mitgliedern der Janukowytsch-Regierung 2014 aus der Ukraine geflohen und befindet sich momentan mit Janukowytsch in Moskau bzw. Rostow am Don.

Screenshot tvzvezda.ru
Screenshot @SergiyArbuzov

Zvezda behauptet, dass 75 Prozent der ukrainischen Goldreserven unter direkter IWF-Kontrolle stehen  würden und zur Verwendung für Rückzahlung der ukrainischen Schulden verwendet würden. Fakt ist aber: Von den vorhandenen 17,2 Milliarden an Goldreserven, hat die Ukraine selbst nur zu 4 Milliarden Zugang. Und diese Summe ist selbst dabei, ständig zu schrumpfen.

Russische Webseiten wie Politnavigator, Novorossia, Trud.ru und andere Websiten verbreiteten die Fake-Geschichtem sowie die ukrainischen Seiten von Коrrespodent, 2000.

Screenshot bank.gov.ua

Solche Behauptungen sind sehr ungenau, da die ukrainischen Goldreserven tatsächlich wachsen. Laut dem Leiter des Wirtschaftsstrategiezentrum Hlib Vyshlynsky stiegen die Goldreserven im Jahr 2017 sogar um zwei Milliarden Dollar an.

Arbuzov sagte tatsächlich nicht, dass der IWF ukrainische Goldreserven anstelle der normalen Schuldentilgung annehmen würde. Er behauptete, dass die Reserven vom IWF kontrolliert werden würden und die Zahl schrumpfen würde. Mittlerweile erklärte Vyshlynsky zu StopFake, dass 2016 der Teil der ukrainischen Reserven an IWF-Krediten von 81 Prozent auf 75 Prozent gesunken sei.

 

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Vyshlynsky wies darauf hin, dass die Ukraine während Janukowytschs‘ Präsidentschaft, zwischen 2011 und 2013, Goldreserven im Umfang von insgesamt 18 Milliarden Dollar verloren habe. In einer Zeit von zwei Jahren, in der es keinen Krieg gab und der größte Handelspartner noch Russland war, verringerten sich die ukrainischen Reserven durch Diebstahl und Korruption von 38 auf 20 Milliarden Euro.