Das Hakenkreuz wurde mit Hilfe von Bildbearbeitungsprogrammen in das verbreitete Foto eingefügt. Die öffentliche Zurschaustellung von Symbolen totalitärer Regime ist in der Ukraine verboten und wird straf- und verwaltungsrechtlich geahndet.
In sozialen Netzwerken verbreiteten Nutzer ein Foto, das eine Frau in einem roten T-Shirt mit einem großen Hakenkreuz zeigt. Sie behaupteten, das Foto sei in Lwiw aufgenommen worden, was einmal mehr zeige, wie populär die Nazi-Ideologie unter Ukrainern sei und dass es in der Ukraine problemlos möglich sei, solche Symbole öffentlich zu zeigen.
„Wie Sie wissen, gibt es in der Ukraine keine Nazis, sogar der Präsident ist Jude“, veröffentlichte einer der Telegrammkanäle des Kremls ironisch das Foto.
Bemerkenswert ist, dass das Foto nicht nur im russischsprachigen Segment der sozialen Netzwerke massiv verbreitet wurde, sondern auch von englischsprachigen Nutzern aktiv geteilt wurde. Dennoch ist dieses Foto eine weitere Fälschung der russischen Propaganda, die weiterhin das Narrativ der „Nazi-Ukraine“ verbreitet. Russische Telegram-Kanäle waren die ersten, die das Foto verbreiteten, was bereits auf die zweifelhafte Authentizität des Beitrags hinweist. Darüber hinaus deutet auch eine genauere Analyse des Fotos auf eine Fälschung hin. Bei näherer Betrachtung des T-Shirts auf dem Foto fällt auf, wie uneben und unscharf die Ränder des Hakenkreuzes sind und wie es sich vom Hintergrund des gesamten Bildes abhebt.
Später fanden Nutzer des sozialen Netzwerks X das Originalfoto, auf dem das Hakenkreuz hinzugefügt worden war.Das Originalfoto zeigt natürliche Falten im Brustbereich des T-Shirts, die auf dem gefälschten Foto aufgrund des eingefügten Hakenkreuzes nicht vorhanden sind.
Vollkommen absurd sind auch die Behauptungen des Propagandisten, in der Ukraine könne man angeblich frei auf die Straße gehen und Kleidung mit Hakenkreuzen tragen. In der Ukraine ist die Verwendung von Symbolen totalitärer Regime (Hakenkreuze) verboten. Ihre Verwendung wird straf- und verwaltungsrechtlich geahndet.
Zuvor hatte StopFake Fälschungen widerlegt, wonach Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland Hakenkreuze in ein Feld gemäht hätten, der ehemalige ukrainische Armeechef Saluschnyj ein Armband mit Hakenkreuz getragen habe und ein Tattoostudio in Iwano-Frankiwsk angeblich „Hakenkreuze zum halben Preis“ anbiete.