Die Verwaltung der Gedenkstätte Sachsenhausen dementierte diese Informationen und erklärte, sie habe nie angeboten, ukrainische Flüchtlinge auf dem ehemaligen Konzentrationslagergelände aufzunehmen. Die Fotos der Kaserne mit der Aufschrift ,,Willkommen zu Hause“ auf einer ukrainischen Flagge sind eine überarbeitete Version eines früheren Fotos, das auf einer deutschen Website für Touristen veröffentlicht wurde. Laut der Pressestelle der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten deutet alles auf ein Muster russischer Propagandakriegsführung hin. Die Leitung der Gedenkstätte Sachsenhausen hat den Vorfall bereits bei der Polizei angezeigt.
In sozialen Netzwerken und auf russischen Websiten wird die Information verbreitet, dass die Verwaltung der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen in Deutschland ukrainischen Flüchtlingen angeboten hat, auf ihrem Gelände zu bleiben. Es wird behauptet, dass das Museum des Konzentrationslagers Sachsenhausen auf seiner Facebook- und Instagram-Seite angeboten hat, ukrainische Flüchtlinge in einem ,,eigens dafür gebauten provisorischen Hotel“ unterzubringen. ,,An den Baracken des ehemaligen Konzentrationslagers wurde ein Schild mit der Aufschrift ,,Willkommen in Deutschland!“ angebracht. Einige Stunden später löschte die Verwaltung diese Beiträge“, schrieben Nutzer sozialer Medien. ,,Und es gab übrigens eine Menge Ideen. Morgendliche Paraden, feierliches Fahnenhissen, Spiele mit Schäferhunden und Duschen, bei denen abends statt Wasser Zyklon B“ durch die Leitungen läuft. Eh!„, hieß es in anderen Veröffentlichungen auch über die angebliche Ansiedlung von Ukrainern auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers.
Tatsächlich hat die Gedenkstätte Sachsenhausen auf ihrer offiziellen Twitter-Seite Informationen über die Ansiedlung ukrainischer Flüchtlinge auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers dementiert. Insbesondere das Foto der Kaserne mit der Aufschrift ,,Willkommen zu Hause“ auf blauem und gelbem Hintergrund, das in den sozialen Medien massiv verbreitet wurde, erwies sich als bearbeitete Version eines früheren Fotos. Dieses Foto der Sachsenhausen-Kaserne erschien erstmals 2019 auf einem deutschen Blog über Gedenkstätten in und um Berlin, Vive Berlin Tours. Dass es sich um dasselbe Foto handelt, erkennt man zum Beispiel an den Wolken und den Umrissen der Bäume im Hintergrund – sie sind auf beiden Bildern identisch. Auf dem Originalbild sind die Gebäude des Konzentrationslagers dunkelgrün gestrichen, und es gibt keine willkommene ,,Aufschrift für Ukrainer“ auf blau-gelbem Hintergrund.
,,Wir verurteilen das zunehmende Auftauchen von Fälschungen im Zusammenhang mit der nationalsozialistischen Geschichte zu Zwecken der plumpen Propaganda. Wir setzen dagegen auf die evidenzbasierte Vermittlung von Geschichte und Bildung„, schrieb die Gedenkstätte Sachsenhausen auf ihrer Twitter-Seite.
Horst Seferens, ein Sprecher der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, die für die Instandhaltung des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen verantwortlich ist, erklärte gegenüber der deutschen Seite Correctiv, dass die Gedenkstätte keine derartigen Einladungen für Ukrainer auf ihren Facebook- und Instagram-Seiten veröffentlicht habe. Es scheint, dass diese Beiträge in den sozialen Medien, die angeblich im Namen von Memorial veröffentlicht wurden, gefälscht waren. Die Gedenkstättenverwaltung hat nie angeboten, ukrainische Flüchtlinge in Sachsenhausen aufzunehmen.
In einem Kommentar auf der deutschen Nachrichtenseite MOZ.de, betont Horst Seferens, dass alles auf ein Muster russischer digitaler Propagandakriegsführung hinweist. Die Leitung der Gedenkstätte hat den Vorfall bei der Polizei angezeigt. Es wird derzeit untersucht, ob eine Straftat vorliegt.
Этот фейк является очередной попыткой российской пропаганды дискредитировать и унизить украинских беженцев. StopFake неоднократно опровергал дезинформацию о беженцах в материалах: «Фейк: Украинские беженцы сожгли дом немцев при попытке сжечь российских флаг», «Фейк: В Германии свастику на поле «выкосили беженцы из Украины»», «Манипуляция: Украинские беженцы в Италии избили внучку русского поэта Иосифа Бродского».
Diese Fälschung ist ein weiterer Versuch der russischen Propaganda, ukrainische Flüchtlinge zu diskreditieren und zu demütigen. StopFake hat wiederholt Fehlinformationen über Flüchtlinge in Berichten widerlegt: „Fake: Ukrainische Flüchtlinge zünden deutsches Haus an und versuchen, russische Flagge zu verbrennen“, „Fake: In Deutschland haben ukrainische Flüchtlinge ein Hakenkreuz in ein Feld gemäht'“.