Russische Medien veröffentlichten in dieser Woche eine Geschichte die behauptet, dass französische Zollbeamten am Flughafen Paris Orly eine Sendung von menschlichen Organen aus der Ukraine beschlagnahmt hätten.
RusNext war die erste russische Seite, auf der diese Fälschung am 23. April zu sehen war. Der Fake wurde sofort in Narodnyi Korrespondent, Politikus.ru, Imperia, Fishki.net, Blog Seiten veröffentlicht.
Die Geschichte behauptet, dass angeblich Organe im Wert von 4 Millionen Euro in Paris beschlagnahmt worden wären. Diese wären aus einem ukrainischen Militärkrankenhaus abgeschickt worden. Die Sendung sollte von Paris weiter nach Saudi-Arabien gehen. Die angebliche Sendung wurde in Frankreich bei einer „sorgfältig geplanten Operation der französischen Polizei am Flughafen Orly“ abgefangen. Bei den abgefangenen Organen handle es sich um „200 Nasenscheidewände und Schließmuskel“.
Ja, sie lesen richtig und nein wir übertreiben nicht.
Es gibt keine Erwähnung dieses sensationellen Coup auf einer einzigen offiziellen französischen Polizeiseite, oder beim französischen Zoll.
Das Dniproer Militärkrankenhaus samt seinem stellvertretender Direktor Victor Pysanko sagte StopFake, dass sein Krankenhaus niemals menschlichen Organe irgendwo geschickt habe und bezeichnete die ganze Geschichte als lächerlich. Zusätzlich sind Nasenscheidewände und Schließmuskel, keine Organe, die für menschliche Transplantationen verwendet werden.
Laut russischen Medien, soll das Unternehmen welches angeblich diese Nasenscheidewände und Schließmuskeln aus der Ukraine erhalten haben soll, den Namen L’abean tragen und auf den Cayman Islands registriert sein. Wir waren nicht in der Lage eine solche Firma auf den Cayman Islands zu finden. Interessanterweise waren Firmen mit dem gleichen Namen früher in Moskau oder Perm registriert, mittlerweile sind diese aber nicht mehr aktiv.
StopFake hat sowohl an die französische Polizei, den Zoll und die Flughafenbehörden Orly über diese Geschichte angeschrieben, aber bisher erhielten wir keine Antwort.
Und dann gibt es doch noch dieses Detail.
Nach der russischen Satireseite Lurkmore, wurde der Name L’abean in den 1990er Jahren für Unternehmen eingerichtet, die für eine sehr kurze Zeit für die Zwecke der Steuerhinterziehung und Geldwäsche agierten.