Russische Medien berichten darüber, dass am 5 März in Europa massenhaft Demonstranten zur Unterstützung des Donbas auf die Straße gegangen wären.
Die Demonstranten hätten sich für die ostukrainische Industrieregion ausgesprochen, die gegenwärtig von Russland-gesponserten Separatisten okkupiert wird. Dies Darstellung entspricht aber nicht der Realität.
In Wahrheit setzten sich die Demonstrationen aus kleineren Menschengruppen an Emigranten aus der ehemaligien UdSSR zusammen. Diese versammelten sich in einigen europäischen Hauptstädten und hielten Schilder mit Slogans wie „Je suis Donbas”(Ich bin Donbas, in Anspielung an Charlie Hebdo) und “Stop the genocide in Donbas” (Stop den Genozid im Donbas).
Alle Demonstrationen umfassten Flaggen der selbsternannten Donetzker Volksrepublik (DVR), russische Nationalfahnen, rote Fahnen der ehemaligen UdSSR sowie das berüchtigte schwarz-orangen St. Georgs Band, eine russisches Militärsymbol, das umfassend mit russischen Nationalisten und pro-separatistischen Kreisen und Stimmungen in Verbindung gebracht wird.
Die Demonstranten beschuldigten die Ukraine, dass sie sich nicht an die Minsk-Waffenstillstandsvereinbarung hielten würden, einen Staatsstreich im Land veranstaltet hätten und einen Völkermord gegen die Einwohner des Donbas führen würden.
Die Demonstrationen wurden von der Donezker-Volksrepublik-Aktivistin Shezhana Aendo initiiert und organisiert. Die Aktivistin Aendo sprach auf dem Abchasischen Netzwerk und Nachrichtenkanal Anna-News und dankte dabei der russischen Pro-Putin Bikervereinigung der Nacht Wölfe und der nationalistischen Nationale Befreiungsbewegung(NOD).
„Die Demonstranten opferten ihr hart verdientes Geld, malten mit Hand in der Nacht Demonstrationsposter, weil sie glauben, dass sie alle der Donbas sind.“ sagte Aendo Anna News (Interview 12:35).
TASS, RIA Novosti, Rossiyskaya Gazeta, Vzglyad, Ukraina.ru, News front und andere verbreiteten die Geschichte
Snezhana Aendos Homepage Yadonbas.rus (Ich-bin-Donbas) enthält Videos von den verschiedenen spärlich besuchten Demonstrationen. Die Teilnehmer sprechen untereinander Russisch und einige halten Schilder in die Luft, die den ukrainischen Präsidenten Poroschenko beschuldigen, den Krieg in der Ostukraine gestartet zu haben. Die Website enthält auch eine Liste an Protest-Organisatoren und deren Social-Media-Accounts. Dies sind alles entweder russische oder pro-russische Zusammenschlüsse.
Zu behaupten, dass Europäer massenhafte auf die Straßen gehen würden um gegen den Krieg in der Ostukraine zu protestierten, ist eindeutig eine grobe Übertreibung dessen, was wirklich stattgefunden hat. Im Wesentlichen wurden ein paar kleine und unbedeutende pro-russische Versammlungen abgehalten, die nur in der Kreml-Propaganda Widerhall fand.