US-Beamte haben keine Erklärungen abgegeben, die die Existenz von ,,geheimen Biolabors“ in der Ukraine bestätigen. Der UN-Sicherheitsrat hat die russischen Desinformationen über die ,,Entwicklung biologischer Waffen“ in der Ukraine zweimal widerlegt.
Russische Medien verbreiten weiterhin Desinformationen über angebliche „Geheimlabors“, die angeblich unter der Führung der Vereinigten Staaten in der Ukraine „an der Entwicklung biologischer Waffen beteiligt“ seien. Diesmal zitierten kremlnahe Medien John Kirby, den Koordinator für strategische Kommunikation des Nationalen Sicherheitsrates, mit der Aussage, die US-Regierung habe angeblich die Existenz ,,geheimer Labors“ in der Ukraine bestätigt. Es wird behauptet, dass ,,Kyjiw über das wissenschaftliche und technische Potenzial verfügt, eine Provokation mit gefährlichen Viren zu organisieren“.
,,Unter dem Vorwand, die Risiken der Verbreitung von Infektionskrankheiten zu verringern, arbeitet das Kyjiwer Regime weiterhin mit dem Pentagon im militärisch-biologischen Bereich zusammen, einschließlich der Weitergabe von pathogenem Biomaterial“, schreiben weitere.
Russland hat das Narrativ der ,,geheimen biologischen Labors“ aktiv genutzt, um seine groß angelegte militärische Aggression gegen die Ukraine zu rechtfertigen. In einer weiteren Desinformationswelle über die angebliche ,,Herstellung antirussischer biologischer Waffen durch die Amerikaner in der Ukraine“ verwendeten kremlnahe Medien ein „Zitat“ des Koordinators für strategische Kommunikation des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, der angeblich am 31. Januar 2023 „die Existenz von biologischen Labors bestätigt“ habe. Kirby hat jedoch bei einem Pressebriefing an diesem Tag keine offiziellen Erklärungen über den Betrieb „geheimer Labors“ in der Ukraine abgegeben – der vollständige Text der Niederschrift von Kirbys Briefing enthält keinen Hinweis darauf.
Nach dem Briefing von John Kirby am 31. Januar 2023 veröffentlichten die US-Medien auch kein Material über russische Desinformationen über ,,US-Biolabore in der Ukraine“. Die letzte offizielle Erklärung von John Kirby zu den ,,Biolabore“, die er auf einer Pressekonferenz abgab, erfolgte im März 2022. Damals erklärte der US-Beamte, dass ,,die russischen Anschuldigungen absurd sind“ und dass die Erzählungen des Kremls über Biowaffen in der Ukraine ,,klassische russische Propaganda“ seien.
Darüber hinaus veröffentlichte das US-Außenministerium am 14. März 2023 ein neues Bulletin, das sich mit Russlands Desinformationsnarrativen befasst. Darin wird festgestellt, dass der Kreml seit vielen Jahren falsche Behauptungen über biologische Waffen verbreitet, um ,,Misstrauen in friedliche globale Bemühungen und Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitswesens, die biologischen Bedrohungen entgegenwirken, zu schaffen“. Gleichzeitig unterhält Russland nach Angaben des US-Außenministeriums weiterhin ein offensives Biowaffenprogramm – trotz seiner internationalen Verpflichtungen. Bei der Vorstellung des Bulletins nannte der Sprecher des Außenministeriums, Ned Price, ein Beispiel für die häufigste Fälschung des Kremls über „Biolabore in der Ukraine“:
Die russischen Behauptungen über die Existenz eines ,,amerikanischen antirussischen Biowaffenprogramms“ in der Ukraine wurden von internationalen Organisationen wiederholt widerlegt. Der UN-Sicherheitsrat hat die russischen Desinformationen über „geheime US-Biolabore“ in der Ukraine zweimal widerlegt – im März und im Oktober 2022. Die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten haben Russland außerdem vorgeworfen, die Zeit des UN-Sicherheitsrats mit der Verbreitung von Verschwörungstheorien zu verschwenden, um von den Gräueltaten der russischen Truppen in der Ukraine abzulenken.
StopFake hat wiederholt russische Fälschungen über ,,geheime US-Biolabore in der Ukraine“ widerlegt, die der Kreml seit 2014 aktiv verbreitet. Das Programm für biologisches Bedrohungsmanagement des US-Verteidigungsministeriums arbeitet seit zwei Jahrzehnten in der Ukraine mit der ukrainischen Regierung zusammen, um die sichere Lagerung von Krankheitserregern zu gewährleisten und gleichzeitig friedliche Forschung zu betreiben und Impfstoffe zu entwickeln. Alle Daten über den Auftrag der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit sind öffentlich zugänglich, und Informationen über wissenschaftliche und technische Labors sind nicht ,,geheim„, wie von russischen Propagandisten behauptet.