Ein im Internet kursierendes Video zeigt eine Protestaktion, die am 1. Oktober 2019 auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kyjiw stattfand. Die Demonstranten waren gegen die damalige Politik zur Beilegung des Krieges in der Ostukraine, nämlich die Umsetzung der Minsker Vereinbarungen nach der Steinmeier-Formel.
Im Internet kursiert ein Video, in dem Einwohner von Schytomyr angeblich einen Massenprotest gegen die derzeitige Regierung veranstalten. In den Veröffentlichungen heißt es, die Demonstranten riefen andere Städte auf, ebenfalls einen „Maidan“ gegen die Regierung von Wolodymyr Selenskyj durchzuführen. Das Video zeigt Menschen in Winterkleidung mit krimtatarischen und ukrainischen Flaggen, die ,,Zelya get!“ („Selenskyj weg!“) skandieren.
Die Informationen, die im Netz kursieren, sind nicht wahr.
Zunächst einmal zeigt das im Netz kursierende Video eine Kundgebung, die gar nicht in Schytomyr, sondern in Kyjiw stattfindet. Trotz der schlechten Qualität des Videos ist das architektonische Ensemble des Unabhängigkeitsplatzes gut zu erkennen, und in der letzten Sekunde des Videos ist ein Teil des Unabhängigkeitsdenkmals deutlich zu sehen.
Aufgrund der schlechten Qualität des Videos lieferte eine umgekehrte Bildersuche bei Google keine positiven Ergebnisse. Den StopFake-Journalisten gelang es jedoch, ein ähnliches Video aus dem Jahr 2019 in der russischen Suchmaschine Yandex mit den Stichworten ,,Kundgebung auf dem Unabhängigkeitsplatz“ zu finden. Darauf sind ebenfalls Demonstranten zu sehen, die ,,Zelya Get!“ skandieren, und die gleiche Beschilderung und Fahnenplatzierung in der Menge deutet darauf hin, dass beide Videos dieselbe Veranstaltung zeigen.
Ein im Internet kursierendes Video zeigt einen Protest, der am 1. Oktober 2019 auf dem Unabhängigkeitsplatz stattfand.
Die Demonstranten wandten sich gegen die damalige Politik des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zur Beilegung des Krieges in der Ostukraine. Die Demonstranten sahen in der Umsetzung der Minsker Vereinbarungen nach der Steinmeier-Formel eine Kapitulation vor Russland, weshalb der Protest ,,Nein zur Kapitulation!“ hieß.
In letzter Zeit hat die Kreml-Propaganda ihre Informationskampagne intensiviert, die darauf abzielt, interne Spannungen und Konflikte in der Ukraine zu schüren. Zuvor hatten StopFake-Journalisten solche Berichte in den folgenden Materialien widerlegt: ,,Video-Fake: Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte Saluschnyj bereitet Militärputsch vor“ und ,,Foto-Fake: Schulen beginnen Wahlkampf für Saluschnyj, Kandidat für das Präsidentenamt der Ukraine“.