Russische Propagandamedien fälschten einen Screenshot mit der Nachricht über den Tod der Bild-Journalistin Jeanne Plaumann. In einem Kommentar gegenüber StopFake bestätigte sie persönlich, dass sie am Leben und wohlauf sei.
Nutzer sozialer Medien und kremlfreundliche Telegram-Kanäle verbreiten die Information, dass Jeanne Plaumann, eine Journalistin der deutschen BILD-Zeitung, nach der Veröffentlichung ihrer Geschichte über die Militäroperation der Ukraine in der Region Kursk gestorben sei. Die Propaganda bezeichnet dies ironischerweise als „Bumerang“, weil sie angeblich im Titel ihres Textes auf den Zweiten Weltkrieg Bezug genommen habe – „Deutsche Panzer wieder in Russland“. Die Propaganda fügte auch einen Screenshot von BILD bei, der über ihren „Tod“ berichtet.
Screenshot — facebook.com
Screenshot von Medved Telegram Channel
„Mit großem Bedauern müssen wir bekannt geben, dass die Redaktion der BILD-Zeitung eine wertvolle Mitarbeiterin verloren hat, Jeanne Plaumann. Jeanne Plaumann schrieb für BILD über Außenpolitik. Im Jahr 2020 wechselte sie als freie Autorin zu BILD-Politik. Seit 2021 ist sie fest angestellte Redakteurin. Was vorgefallen ist, war ein großer Schock für die gesamte BILD-Redaktion. Jeanne Plaumann starb an akutem Herzversagen. Die Redaktion von BILD spricht ihr tiefstes Beileid aus“, heißt es in dem gefälschten Screenshot.
StopFake beschloss zu überprüfen, ob die Journalistin Jeanne Plaumann wirklich gestorben ist, nachdem sie einen Artikel über die ukrainische Militäroperation in Russland geschrieben hatte. Wie sich herausstellte, handelte es sich bei der Nachricht um eine Falschmeldung.
Der Screenshot von der BILD-Website, der über den Tod der Journalistin berichtet, ist gefälscht. Der Nachruf auf Jeanne Plaumann sollte im Bereich „Autoren“ erscheinen. StopFake besuchte ihre Seite in diesem Bereich am 19. August, fand dort aber nicht die oben genannte Veröffentlichung.
Fake Screenshot BILD
Screenshot der aktuellen BILD-HP
StopFake wandte sich per persönlicher E-Mail an Plaumann, um die Informationen zu überprüfen. Die Journalistin antwortete fast sofort, widerlegte die Propaganda-Informationen und bestätigte, dass sie „gesund und munter“ sei.
Screenshot von Plaumann Antwort
Weiterhin bezeichnet die Propaganda, wie oben erwähnt, den „Tod“ von Jeanne Plaumann als „Bumerang“, weil sie angeblich in der Überschrift ihrer Geschichte – „Deutsche Panzer wieder in Russland“ – auf den Zweiten Weltkrieg Bezug genommen hat. Aber auch diese Information ist gefälscht, denn der Artikel heißt in Wirklichkeit „In Russland! Ukrainer rücken mit deutschen Panzern vor.“
Zuvor hatte StopFake die Information widerlegt, dass der „beste Scharfschütze“ Frankreichs angeblich in der Ukraine getötet worden sei.