Russische Medien berichten, dass Ausländer Grundstücke auf der Krim aufkaufen würden. Die vom Westen gegenüber Russland verhängten Sanktionen würden deswegen nur „Feiglinge“ abschrecken. Diese gefälschten Geschichten basieren auf der Ankündigung des Vorsitzenden des staatlichen Grundbuchamtes auf der Krim Alexander Spiridonovs, wonach ein „kanadischer Einwohner ein Grundstück in einem Dorf auf der Krim kauft“.

Website Ukraina.ru
Website kp.crimea.ua

Abgesehen von Spiridonovs kurzer Facebook-Ankündigung gibt es keine weitere Bestätigung der Behauptung eines Landerwerbs. Spiridonov stellt fest, dass die Käuferin, eine Frau mit Wohnsitz in Kanada eine Staatsbürgerin Israel sei.

Infopolk, Argumenty Nedeli, Federalnoye Agentstvo Novostey, Kharkov News Agency, Politnavigator, Shark News und andere russiche Seite verbreiten diese Geschichte.

Website international.gc.ca

Die kanadischen Sanktionen gegen Russland wurden im März 2014 als Reaktion auf die Annexion der Krim und die Invasion der Ostukraine durch Russland verhängt. Die Sanktionen haben das Vermögen von Personen und Organisationen, die an der Annexion beteiligt sind, eingefroren und verbieten den Kanadiern den finanziellen Umgang mit Personen, die auf der Sanktionsliste stehen. Gleichzeitig ist es den Kanadiern nicht verboten, Land oder Immobilien in Russland zu kaufen.

Russlands föderaler Statistikdienst, der auf der Krim tätig ist, liefert Daten über die Anzahl der Kaufverträge für Wohnimmobilien auf der Halbinsel. Die Zahl der von ausländischen Eigentümern und ausländischen juristischen Personen registrierten Wohnräume ist von 1312 Transaktionen im Jahr 2015 auf 752 im Jahr 2017 deutlich zurückgegangen.

Zusätzlich ist anzumerken, dass nach ukrainischem Recht alle Immobilientransaktionen in den besetzten Gebieten als null und nichtig gelten und keine Rechtsprechung schaffen.