Die russische Seite Ukraina.ru veröffentlichte eine Geschichte, die behauptet, dass die französische und deutsche Regierung, feststellt, dass die ukrainische Seite das Minsker Abkommen nicht erfüllt. Dabei wird auf das eilige Friedensabkommen zwischen der Ukraine, Russland und den von Russland unterstützten Separatisten, Bezug genommen, welches im Jahr 2015 in Minsk unterzeichnet wurde. Die Geschichte basiert auf einem Zitat des russischen Kremlsprecher Dmitry Peskov. Die Geschichte enthält dabei offensichtlich keine Zitate oder direkte Referenzen von beiden Regierungen.
Nachdem Spitzenvertreter aus Deutschland, Frankreich und Russland während des G20-Gipfels in Hamburg ein gemeinsames Arbeitsfrühstück, hielten, sagte Peskov, dass die drei Regierungen über die Situation in der Ostukraine gesprochen hätten. Dabei bemerkte Peskov, dass „das Minsk-Abkommen nicht umgesetzt wird, in vielerlei Hinsicht wird es nicht von Kiew umgesetzt, insbesondere der politische Teil der Vereinbarungen“. Peskov fügte dann seine eigene Meinung hinzu, die er als die Ansicht der französischen und deutschen Regierung vorstellte: „Die Tatsache ist, und es ist schwierig, das nicht zuzugeben: Das Minsk-Abkommen enthält eine Liste der politischen Schritte, die Kiew erfüllen muss. Und es gibt niemandem, die Tatsache zu bestreiten, dass Kiew dies nicht tut“.
Die Fälschung wurde von RIA Novosti, TASS, Sputnik,Times.com.ua, Svobodnaya pressa und anderen russischen Medien verbreitet.
Weder Bundeskanzlerin Merkel noch Präsident Macron haben während des G20-Gipfels jedwede Aussagen getätigt, die auch nur im Entferntesten darin erinnern, was Peskov behauptet, dass beide es gesagt hätten. Merkel sagte, dass der Minsk-Prozess fortgesetzt werden müsse, „der Fortschritt ist sehr, sehr langsam – mit Stagnation in einigen Fällen, Rückfälle in anderen. Wir haben die Situation nicht beschönigt.“ Emmanuel Macron wies darauf hin, wie kompliziert die Situation in der Ostukraine ist, deshalb müssen die Verhandlungen weiter fortgesetzt werden.”
Der Kreml beschuldigt die Ukraine regelmäßig, das Minsk-Abkommen nicht einzuhalten, während es sich selbst weigert, seine Verpflichtungen im Rahmen des Abkommens nachzukommen, vor allem die schwere Waffen zurückzuziehen und die Kontrolle der Ukraine über ihre östliche Grenze wiederherzustellen. Trotz erheblicher und erdrückender Beweise, dass Moskaus Truppen mit Waffen die Separatisten in der Ostukraine unterstützen, verweigert Russland, dass es eine Partei des Konflikts im Donbas ist.