Izvestia, Moskovskyj Komsomolez, Interfax und andere Pro-Kreml Veröffentlichungen berichten, dass 2019 ein Krim-Vertretungsbüro in der EU eröffnet werden würde. Unter Berufung auf Andrej Nazarov, den russischen Co-Vorsitzenden des Jalta International Economic Forum schreiben die Webseiten, dass das Büro Lobbyarbeit betreiben werde, die darauf abzielt, die Interessen der Krim in der Europäischen Union zu fördern.
Das Internationale Wirtschaftsforum von Jalta ist eine jährliche Geschäftsveranstaltung, die Russland seit der Annexion der ukrainischen Halbinsel in Jalta durchführt.
- Nazarov behauptet, dass eine Gruppe europäischer Politiker daran arbeitet, das Lobby-Büro in der ersten Jahreshälfte 2019 einzurichten. Izvestia behauptet, dass diese neueste russische Krim-Initiative von dem belgischen Abgeordneten Filip Dewinter und dem österreichischen Ex-Politiker Gerhard Dörfler aktiv unterstützt wird. Izvestia zitiert Dörfler, der sagt, dass das Lobbybüro viele Vorteile für die Krim und den offenen Zugang zu offiziellen Daten und Expertengruppen bringen wird. Zur Einordnung: Gerhard Dörfler ist ein ehemaliger österreichischer Politiker (FPÖ, BZÖ, dann FPK), der wegen Untreue und Vorteilsnahme rechtskräftig verurteilt wurde. Er war von 2008 bis 2013 Landeshauptmann von Kärnten.
- Filip Dewinter ist ein führendes Mitglied des Vlaams Belang (Flemish Choice), einer rechtsgerichteten flämischen nationalistischen und sezessionistischen Partei. Gerhard Dörfler, Mitglied der rechtsextremen Partei Die Freiheitlichen in Kärnten, ist ein ehemaliger Landeshauptman des österreichischen Bundeslandes Kärnten.
- Der Pressesprecher der EU in der Ukraine, David Stulik, sagte Radio Liberty, dass die EU die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine uneingeschränkt unterstützt und nie ein Krim-Vertretungsbüro anerkennen wird.