Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko wurde wegen seiner „egoistischen Absichten“ in Verona seiner Ehrenbürgerschaft enthoben. Der ukrainische Präsident verzögert den Prozess der Rückgabe der Gemälden aus dem Castelvecchio-Museum in Verona in der Hoffnung, eine Belohnung aus Italien zu erhalten, behaupten die Websiten Ukraina.ru, Lenta.ru und Argumenty I Fakty. Diese Behauptungen stimmen so nicht und sind manipulativ. Wir erklären im Nachfolgenden worum es bei den Fälschungen geht:
Die verzerrten russischen Medienmanipulationen betreffen den Diebstahl von 17 Gemälden alter Meister, die Ende 2015 aus dem Museum Castelvecchio in Verona gestohlen wurden. Die gestohlenen Gemälde, darunter Werke von Rubens, Tintoretto und Caroto, waren in Odesa in der Ukraine versteckt, von wo aus die Diebe die Kunstwerke nach Moldawien schmuggeln wollten. Im Jahr 2016 beschlagnahmten ukrainische Grenzbeamte die gestohlenen Gemälde und sieben Monate später übergab Präsident Poroschenko die Meisterwerke an ihre rechtmäßigen Besitzer in Verona. Poroschenko verzögert also nicht die Rückgabe der Bilder, sondern hat diese bereits an Italien, an Verona zurückgegeben.
Nach der Gemälde-Rückgabe machten lokale Gesetzgeber unter der Leitung des Bürgermeisters von Veronas Flavio Tosi Präsident Poroschenko zum Ehrenbürger von Verona und sorgte so für Empörung bei einigen Abgeordneten der rechtsextremen Partei der Liga Nord, die mehrmals die Rückgabe der Ehrenbürgerschaft forderten.
Aus diesen Forderungen der Liga-Nord fabrizierten die genannten russischen Websiten die manipulativen Berichte über Poroschenko, die aber nicht der Wahrheit entsprechen.
Nach den Parlamentswahlen im März 2018 übernahmen Populisten die Regierungsgeschäfte in Italien. Matteo Salvini, der Vorsitzende der Liga Nord, wurde stellvertretender Ministerpräsident Italiens. Salvini ist selbst pro-russisch eingestellt und ein enger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin, er hat Russland oft besucht und auch die französische Front-National-Chefin Marine Le Pen unterstützt. Im Jahr 2014 unterstützte Salvini das Scheinreferendum auf der Krim und wurde auf dem Roten Platz in einem Putin-T-Shirt fotografiert.
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Salvini hält die russische Annexion der Krim für legitim und befürwortet die Aufhebung der russischen Sanktionen. Die Politik der Liga Nord ist auf Russland ausgerichtet, und 2017 unterzeichnete die Partei sogar ein Abkommen mit der Partei Jedinaja Rossija (Einiges Russland).
Salvini und seine Partei handelten im Interesse Moskaus und inszenierten eine künstlerische Performance, um Petro Porosсhenko den Ehrenbürger von Verona zu entziehen, bemerkte der Botschafter der Ukraine in Italien Jewhen Perelygin ironisch. Perelygin lud Salvini und seine Liga-Kollegen ein, die Ostukraine zu besuchen, um sich persönlich von den schrecklichen Folgen der russischen Aggression zu informieren.