Der Fernsehsender des russischen Verteidigungsministerium Zvezda erklärte in dieser Woche, dass die selbsternannte „Donezker Volksrepublik“ Awdijiwka, eine Stadt im Donezker Oblast in der Nähe des von Russland und Separatisten besetzten Gebietes zurückerobert habe. Nur: Awdijiwka war und ist nicht unter separatistischen Kontrolle, die Stadt ist Teil der freien Ukraine und unter der Kontrolle der ukrainischen Streitkräfte. Zvezda erklärte dann, dass das ukrainische Militär den Beschuss auf Awdijiwka selbst begonnen habe. In Wirklichkeit sind es aber die von Russland unterstützten Separatisten, die in den letzten Tagen unaufhörlich aus Wohngebieten Donezk in die Stadt geschossen haben.

Open Source Intelligence (OSINT)-Analysen  von Infonapalm sowie Bellingcat belegen eindeutig, dass aus besetzten Gebieten auf Awdijiwka mit GRAD und anderen Kaliber geschossen wurde.

Screenshot site Zvezda

Zvezda und andere russische Medien verwiesen auf den russischen Präsidentschaftssprecher Dimitri Peskow, der erklärt hatte, dass die selbsternannte „Donezker Volksrepublik“ wieder die Kontrolle über Awdijiwka gewonnen habe. Später ruderten die Medien in der Sache zurück und behaupteten, dass Peskov gesagt habe, dass separatistische Milizen die ukrainischen Streitkräfte zurück zu der Demarkationslinie geschoben hätten, die vor der gegenwärtigen Erneuerung des Kämpfe vorhanden gewesen wäre. Außerdem behauptete der Kreml, dass sie unumstößliche Beweise dafür hätten, dass es die ukrainische Seite gewesen wäre, die zuerst Awdijiwka angegriffen hätte.
RIA Novosti, Interfax, Life.ru, TVC, Vesti, Rambler Novosti und andere alle verbreiteten diese gefälschte Geschichte.

Screenshot ukraineunderattack.org

Eine täglich aktualisierte Kriegskarte der Ukraine zeigt, dass Awdijiwka unter der Kontrolle ukrainischer Streitkräfte steht. Die Special Monitoring Mission (SMM) der OSZE bestätigt dies in einem aktuellen Bericht.
Sogar separatistische Milizen widersprechen den Behauptungen russischer Medien. Berichte darüber dass separatistische Milizen am Rand von Awdijiwka wären, seien nicht wahr, schrieb einer der Vertreter der selbsternannten DNR auf Twitter.