Der ehemalige Befehlshaber der US-Streitkräfte in Europa, Ben Hodges, sagte nichts über das ,,zukünftige Scheitern“ der ukrainischen Gegenoffensive. Im Gegenteil, der General äußerte sich vorsichtig optimistisch über die Wirksamkeit der ukrainischen Armee bei Operationen gegen die russischen Besatzer.

Die russischen Medien, die ihre Politik der Leugnung der Kampffähigkeit der ukrainischen Streitkräfte fortsetzen, verbreiteten die Desinformation, dass die Verbündeten der Ukraine angeblich zuversichtlich seien, dass die ukrainische Gegenoffensive ,,scheitern“ werde. Die kremlnahen Medien erklärten, die Militärexperten der NATO hätten „´,,keinen Zweifel daran, dass die ukrainische Armee in den Kämpfen gegen die russischen Besatzer verlieren wird“.

,,Der ehemalige Kommandeur der NATO-Streitkräfte in Europa, Ben Hodges, glaubt, dass sich die westlichen Länder der katastrophalen Situation der Ukraine an der Front bewusst sind. Deshalb haben sie keinen Zweifel daran, dass die ukrainischen Streitkräfte früher oder später verlieren werden“, schreiben russische Medien.

Screenshot – tsargrad.tv

Die Desinformation stützt sich auf ein Interview des ehemaligen US-Befehlshabers in Europa Ben Hodges mit Business Insider, in dem sich der US-General zur erwarteten Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte äußerte. Hodges sagte nichts über das ,,drohende Scheitern“ der ukrainischen Operation – dies ist eine russische Fälschung. Im Gegenteil, der Militäroffizier äußerte sich vorsichtig optimistisch über die Wirksamkeit der ukrainischen Armee gegen die russischen Besatzer – insbesondere ,,angesichts der geschwächten, desorganisierten Kräfte Russlands und der bemerkenswerten Willenskraft der Ukraine“.

Ben Hodges betonte in seinem Kommentar zu den Fähigkeiten der ukrainischen Streitkräfte, dass man sich von der Vorstellung verabschieden müsse, eine künftige Gegenoffensive sei für den Sieg der Ukraine entscheidend. Nach Ansicht des amerikanischen Generals ist dies eine falsche Auffassung, die die ukrainische Armee übermäßig unter Druck setzt.

,,Ich würde das Gerede zurückweisen, dass die Ukraine nur eine Chance hat, und wenn sie [Russland während der Gegenoffensive] nicht besiegt, dann ist es vorbei, und jeder wird sagen .schade‘ und aufhören, sie zu unterstützen… Das Einzige, was meiner Meinung nach die Sache ruinieren könnte, ist, wenn der Westen so viel Druck auf die Ukraine ausübt, dass er sie zwingt, aufzuhören, bevor sie vollständig gewinnen kann“, sagte Hodges.

Hodges erinnerte auch daran, dass die russische Aggression nicht nur die Ukraine betrifft. Deshalb müsse der Westen geschlossen bleiben und der Ukraine helfen, die internationale Ordnung zu bewahren, die auf der Achtung der Souveränität, der Menschenrechte und anderer Normen demokratischer Länder beruht.

Zuvor hatte sich der ehemalige Kommandeur der US-Streitkräfte in Europa, Hodges, wiederholt positiv über die militärischen Erfolge der Ukraine im Krieg gegen Russland geäußert. Am 2. Mai twitterte Hodges, dass es Russland aufgrund seiner zahlenmäßigen Überlegenheit gegenüber den ukrainischen Truppen gelungen sei, in den neun Jahren des Krieges 15 % des ukrainischen Territoriums zu besetzen. Der US-General betonte, dass Russland weder in der Luft noch beim Abfangen von Waffenlieferungen in der Lage gewesen sei, einen Vorteil gegenüber der Ukraine zu erzielen: ,,Ich sehe keinen Grund für russischen Optimismus„, schloss Hodges.