Die Nachrichten in der Rubrik „Kontext“ sind nicht Fälschungen. Wir veröffentlichen hier über Ereignisse und Trends, die sie über den Informationskrieg der russischen Autoritäten zu informieren.
Von Kuzma Tutov und Mikhaïl Kuznetsov, Übersetzung Irina Schlegel für InformNapalm
Russische Besatzer setzen provokative Angriffe auf den Wohnsektor von Donezk zwecks Erschaffung eines Propagandabildes für russische Medien fort, die ukrainische Artillerietruppen an Beschüssen der Zivilisten im Donbass zu beschuldigen versuchen.
Nehmen wir ein Beispiel: Am 31. Januar 2017 haben die russischen Militärangehörigen Wohnhäuser unter folgender Adresse beschossen: Listoprokatschikow-Str. 3A und 10. Den Einschlagsstellen und charakteristischen Beschädigungen nach, wurde hier Feuer unter Einsatz von 122 mm Sprengbrandmunition geführt. Das bedeutet, dass es entweder Haubitzen D-30 oder die Panzerhaubitzen 2S1 „Gwosdika“ gewesen sind (Quelle der Photos).
Vergewissern wir uns, dass vor uns tatsächlich diese Häuser und diese Strasse sind. Nehmen wir den Service panoramio zur Hand und finden ein Bild des Hauses unter der Adresse Listoprokatschikow 10 aus dem Jahr 2011, noch vor seiner Reparatur und dem neuen Anstrich.
Man muß kein Experte sein, um zu verstehen, aus welcher Richtung das Feuer geführt wurde. Es reicht, einen beliebigen verfügbaren kartografischen Service aufzumachen und auf der Karte die Einschlagstellen zu bestimmen (Zum Vergrößern klicken Sie bitte hier). Mit roten Pfeilen haben wir die Richtung der angeflogenen Geschosse markiert:
Nun zeichnen wir auf der Demarkationslinie-Karte von liveuamap eine Linie von 15,4 Kilometern Länge (maximale Schußweite einer Haubitze D-30) in die Schussrichtung. Im Ergebnis haben wir folgendes Bild: Das Territorium, von dem aus das Feuer geführt wurde, steht unter Kontrolle der russischen Truppen.
Wie wir sehen, setzen die russischen Besatzer weiterhin ihre hybride Kriegstaktik ein, bei der zwecks Konflikteskalation Informationsanlässe mit darauffolgender Schuldzuweisung an die Ukraine erschaffen werden – dazu werden Wohnhäuser beschossen und der Tod von Zivilisten in Kauf genommen. Jene, denen es gelungen ist, nach fast drei Jahren Krieg noch immer an die „Russische Welt“ zu glauben, sollten sich Gedanken darüber machen, dass für Propagandisten dieser „Welt“ ihre Leben nicht mehr Wert sind als Propagandastoff und jeder Zeit für die Erschaffung eines weiteren kremlischen Lügenbildes geopfert werden können, in dem von euch nur noch eine trockene Ziffer bleibt: „Ein weiterer Toter“.
Dieses Material wurde von Michail Kusnezow und Kusjma Tutow exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel.
Quelle: InformNapalm
(Creative Commons — Attribution 4.0 International — CC BY 4.0 )